Ursachen
Bei ITP handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Sie ist damit nicht vererbbar. Bei circa 80 Prozent der Betroffenen ist kein spezifischer Auslöser für die Krankheit erkennbar. Man spricht dann von einer sogenannten „primären“ ITP.
Etwa 20 Prozent der Krankheitsfälle treten infolge einer nachweisbaren Ursache auf, was als „sekundäre“ ITP bezeichnet wird. Dazu gehören beispielsweise Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, aber auch Infektionen. Selten ist auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten verantwortlich für die Entstehung einer ITP. ITP ist keine Krebserkrankung.
Was passiert im Körper?
Bei einem intakten Immunsystem werden Bakterien, Viren oder Pilze durch angeborene und im Laufe des Lebens erworbene Abwehrmechanismen erkannt und unschädlich gemacht. Ein wichtiger Teil dieses Immunsystems sind Antikörper die von unseren Immunzellen gebildet werden. Voraussetzung für die Entstehung dieser spezifischen Antikörper ist ein vorausgegangener Kontakt mit sogenannten Antigenen, die auf der Oberfläche körperfremder Stoffe angesiedelt sind. In seltenen Fällen können auch Bestandteile des eigenen Körpers die Produktion von Antikörpern bewirken. Sie werden als Autoantikörper bezeichnet und richten sich gegen körpereigenes, gesundes Gewebe. Bei ITP erkennen solche Antikörper fälschlicherweise die im Knochenmark gebildeten Blutplättchen (Thrombozyten) und deren Vorläuferzellen (Megakaryozyten) als schädlich und veranlassen deren vorzeitigen Abbau in der Milz. Dieser Prozess wird als Autoimmunreaktion bezeichnet. Gleichzeitig hemmen die Autoantikörper die Thrombozytenneubildung im Knochenmark. Beide Mechanismen führen zur Verminderung der Thrombozyten im Blut.